Am anderen Ende der Welt

Erlebnisse und Erfahrungen eines unvergesslichen Abenteuermonats

Ein Bericht von Jil Langendörfer | 29.07.2021

Am Strand von Costa Rica Cocktails trinken, in Südamerika zur Musik von Straßenmusikern Salsa tanzen, in Nepal den Mount Everest betrachten oder auf Borneo Orang-Utans retten…. Geträumt habe ich schon viel, ganz nach dem Motto „Was wäre, wenn ich ein bisschen mehr Zeit hätte?!?“.

Träume werden manchmal wahr

Als ich erfuhr, dass mein Arbeitgeber, die Volksbank Kraichgau, einen neuen Mitarbeiterbenefit anbietet, nämlich sich für eine gewisse Zeit freistellen zu lassen, habe ich meine Träumerei zur Wirklichkeit gemacht. Meine beste Freundin und Kollegin Christina konnte ich mit meinem Fernweh anstecken. So informierten wir uns 2019 bei unseren Vorgesetzten über unsere Möglichkeiten, denn es gibt verschiedene Varianten, sich eine Auszeit zu nehmen. Zum damaligen Zeitpunkt standen uns entweder ein Jahr oder vier Wochen zur Verfügung. Wir entschieden uns für eine vierwöchige unbezahlte Freistellung. Inzwischen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich auch nur für zwei Wochen freistellen zu lassen. Unsere Anträge, die drei Monate vor Beginn der Auszeit gestellt werden müssen, wurden genehmigt und wir freuten uns unglaublich auf den Abreisetag im Oktober. Unsere Kolleg:innen, mit denen wir unsere Abwesenheit gut geplant und abgestimmt haben, löcherten uns mit Fragen und Bedenken: Habt Ihr keine Angst, zwei Mädels ganz alleine? Macht ihr euch keine Sorgen wegen des Essens und der Hygiene? So viel vorab: Christina und ich sind sehr offene und quirlige Persönlichkeiten. Uns findet man dort, wo die Party abgeht und wir sind immer bereit für Neues.

Das Abenteuer beginnt

Sri Lanka, Borneo, Singapur und wieder zurück nach Deutschland, so sah unsere Reiseroute aus. Unsere Eltern fuhren uns nach Mannheim zum Hauptbahnhof. Dort verabschiedeten wir uns für einen ganzen Monat und unser Abenteuer begann. Voller Aufregung und Vorfreude saßen wir im Zug nach Frankfurt, von wo aus unser Flieger nach Sri Lanka startete. Der Zwischenstopp in Dubai verlief problemlos. Wir nutzen die Wartezeit, um unser Hotel für die erste Woche auf Sri Lanka zu buchen. In Sri Lanka angekommen, tauschten wir unsere Euros in Sri Lanka Rupien. Außerdem hatten wir als weiteres Zahlungsmittel unsere Kreditkarten  dabei. Insbesondere bei Fernreisen empfinden wir das für sinnvoll und wichtig.

Strand

 

Mit dem Taxi ging es dann nach Negombo, in unser kurz zuvor gebuchtes Hotel am Strand. Wir fühlten uns direkt wohl und wurden herzlich von den Sri-Lankern und anderen Reisenden empfangen. Schnell stellten wir auch fest: Mit dem Essen haben wir überhaupt keine Probleme. Wir lieben es uns an kleinen Straßenständen durchzuprobieren und das Essen der Einheimischen zu kosten. Auch unsere kleine Challenge, während der Reise auf Fleisch zu verzichten, war in Sri Lanka echt einfach denn es gab ein riesiges Angebot an vegetarischen Speisen. Sehr empfehlen kann ich zum Beispiel Samosas. Das sind kleine Teigtaschen die z.B. mit Gemüse gefüllt sind. Außerdem haben wir mehrfach Kottu Roti (gehacktes Brot) gegessen welches auch mit Gemüse serviert wird.


Alles supi? Nicht ganz.

Etwas trübte unsere Freude an diesem paradiesischen Ort allerdings: der achtlos weggeworfene Müll am Strand. So nahmen wir an der Müllsammelaktion eines kleinen Strandcafés teil. Für eine große Tüte voll Müll gab es einen fruchtigen Smoothie umsonst. Automatisch motiviert sammelten wir, was das Zeug hielt: Zahnbürsten, Angelschnüre, Shampoo-, und Sonnencremeflaschen und vieles mehr. Am Ende war die Tüte so voll, dass wir uns die Erfrischung verdient haben, ebenso wie das schöne Gefühl der Natur ein kleines bisschen geholfen zu haben.

Nun ging es rund

Mit einem TukTuk fuhren wir zum nächsten Hotel, von wo aus unsere Gruppenreise startete. Die kommenden zwei Wochen verbrachten wir somit in Gesellschaft einer bunt gemischten Gruppe: Mädels die alleine reisten, Studenten die eine Auszeit benötigten und Pärchen die die Welt bereisen wollten und natürlich unserem Guide samt Busfahrer und Assistent. Für uns war diese Gruppe perfekt. Unser Englisch verbesserte sich in dieser Zeit deutlich, denn unsere Begleiter kamen aus Australien, Canada, den USA und aus Großbritannien. In dieser Zeit lernten wir viel neues über Sri Lanka und die Kultur kennen. Aber auch die Tierwelt beeindruckte uns sehr. Auf Safaris und Wanderungen erspähten wir wilde Elefanten, Leoparden sowie ziemlich außergewöhnliche Insekten, besuchten eine Elefantenauffangstation und trafen immer wieder Straßenhunde. Und ja, wir ließen es uns nicht nehmen sie gelegentlich zu füttern.

Jil
Hund

Wir übernachteten auf einer umweltfreundlichen Farm auf der wir mit den „Locals“ zusammen kochten und uns um die Tiere kümmerten. Die Tage begannen dort sehr früh, bereits um vier Uhr versorgten wir schon die Rinder. Wir putzten die "Ladys" wie die Dame des Hofes die Tiere freundlich nannte und misteten den Stall aus. Im Anschluss gab es eine eiskalte Dusche und einen atemberaubend schönen Sonnenaufgang. In diesen zwei Tagen lebten wir ohne Internet, Strom und warmes Wasser. Und trotzdem: Es waren mit die zwei schönsten der ganzen Reise! Ein Stopp der uns auf der Reise ebenfalls sehr gut in Erinnerung blieb, war das Café Sthree in dem wir ein wunderbares Frühstück genossen. Aber es war kein übliches Café, denn hier wurden wir unter anderem von Menschen mit Behinderungen bedient. Wir konnten spüren mit wie viel Freude und Sorgfalt sie ihren Aufgaben nachgingen. Es war schön zu sehen wie verschiedene Persönlichkeiten zusammen einer Sache nach gehen und keiner ausgeschlossen wird. Außerdem unterstützt dieses Café mit seinen Einnahmen Menschen, die nicht viel Gutes in ihrem Leben erfahren haben. Gegen Ende der Gruppenreise feierten wir ein aufregendes Halloweenfest mit unseren neuen Freunden in Sri Lanka. Leider ging diese Zeit viel zu schnell vorbei und wir mussten uns schließlich von allen Wegbegleitern verabschieden.

jil mit Kuh

 

Ab nach Borneo

Von Sri Lanka aus ging es über einen kurzen Zwischenstopp in Singapur weiter nach Borneo. Dort zogen wir in ein Dschungel Camp ein, wo es vor wilden Tieren nur so wimmelte. Schwimmen im Fluss zum Beispiel würde ich niemandem empfehlen, da sich dort eine Menge Krokodile aufhielten. Wir hatten sogar das große Glück, einen Orang Utan in freier Wildbahn zu entdecken.

Orang-Utan

Beim Besuch einer Orang-Utan Auffangstation schauten wir uns die Arbeit der vielen Freiwilligen an, welche Tag für Tag dafür Sorge tragen, dass die Population dieser Menschenaffen mit rotbraunem Fell nicht weiter abnimmt. Sie nehmen Affenwaisenkinder auf und kümmern sich um die wenigen Wilden, welche es noch auf Borneo gibt. Die größte Bedrohung der Orang-Utans sind leider wir Menschen. Durch immer mehr Palmölplantagen wird ihr natürlicher Lebensraum zerstört. Um einen kleinen Teil zu dieser Arbeit beizutragen, übernahmen wir für zwei Orang-Utan Babys die Patenschaften für ein Jahr. Als frischgebackene Patentanten zweier putziger Äffchen ging es weiter auf die Insel Selingnan welche auch Turtle Island genannt wird. Die Insulaner haben ihre Lebensumstände dem Meer und den dort lebenden Schildkröten angepasst. Alles, was aus dem Ozean angespült wird, versuchen sie zu verarbeiten. Altes Plastik wird zur Dekoration umgebaut oder als Spielzeug für die Kinder genutzt - selbst zum Häuserbauen wird einiges an altem Plastik verwendet.

 

 

Die Insel wird außerdem regelmäßig von Meeresschildkröten besucht, welche dort ihre Eier ablegen. Die Bewohner und einige Freiwillige siedeln die Eier dann an einen streng bewachten Ort. So sind die Schildkröteneier vor Raubtieren und anderen Gefahren sicher. Am Abend hatten wir das große Glück dabei zu helfen, die frischgeschlüpften Babys in die Freiheit zu entlassen. Mit einer Taschenlampe ausgestattet begleiteten wir die vielen kleinen Meeresschildkröten auf ihrem Weg vom Strand bis zum Meer. Sicher angekommen wünschten wir ihnen eine gute Reise und ein langes Leben.

Schildkröte

 

Das Ende der Reise

Nach fünf spannenden Tagen, vielen neuen Eindrücken und positiver Energie, ging es weiter zu unserem letzten Stopp nach Singapur. In der Stadt angekommen, mussten wir uns nach vier Wochen Naturverbundenheit und Tierwelt erst einmal umstellen: So viele Menschen, Trubel und Lärm hatten wir lange nicht erlebt. Trotzdem genossen wir die letzten drei Tage unseres Sabbaticalmonats im Stadtleben. Auf unserem Rückweg hatten wir Zeit, unsere Reise Revue passieren zu lasen. Dankbar stellten wir fest die Frage unserer Kollegin, ob wir denn keine Angst hätten, alleine zu reisen, mit einem klaren Nein zu beantworten. Während der gesamten Reisezeit haben wir uns immer sicher und total aufgenommen gefühlt. Vor allem auf Sri Lanka. Am Ende der Reise können wir sagen, dass sich unsere Freundschaft noch verstärkt und gefestigt hat. Obwohl wir von morgens bis abends zusammen waren und doch unterschiedliche Persönlichkeiten haben, sind wir ein super Team. Christina ist eher eine verspielte, besonnene Person, während ich oft gradlinig und taff bin. Eine gemeinsame Stärke konnten wir ebenfalls rausfiltern. Egal wie "komisch", "schwierig" oder "verrückt" eine Situation zu sein schien, konnten wir zwei immer das Beste aus dieser herausholen.

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