Wow! Seit fünf Jahren jährlich rund 7.000 Kilometer
„Morgens hilft mir die Bewegung und frische Luft, um körperlich und geistig wach zu werden. So starte ich fit und einsatzbereit in meinen Arbeitstag“, erklärt Brigitte. Das Pedelec bleibt bei ihr nur stehen, wenn das Thermometer unter null Grad fällt oder Dauerregen einsetzt. Ihre Hände schützt sie mit zusätzlichen Kunststoffschalen am Lenker, die Füße werden in dicke Socken und wind- und wasserdichte Schuhe gepackt. „Das Gesicht ist ein Problem, aber erst wenn es um die 0 Grad hat“, gesteht Brigitte.
Mit dem Bike zur Arbeit auch im Winter?
Ein Bericht von Autor: Silvia Singler | 30.01.2020Fahrrad-Pendeln ist im Trend. Auch bei uns. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen kommen mit dem Rad zur Arbeit. Ich auch. Aber nicht im Winter. Bisher!
Ich arbeite in Sinsheim. Vor rund drei Jahren habe ich mir ein Pedelec (wie korrekterweise E-Bikes mit Tretunterstützung bezeichnet werden) zugelegt. Seither fahre ich mehr (Sommer) oder weniger (Winter) regelmäßig mit dem Pedelec zur Arbeit. Pro Strecke sind dies 24 Kilometer, also 48 Kilometer pro Tag. Einmal quer durch den Kraichgau.
Das Fahren macht richtig Spaß: Frische Luft, freie Fahrt und die eh anfallende Fahrtzeit zur Arbeit ist für die eigene Gesundheit sinnvoll genutzt. So lege ich von April bis Oktober rund 5.000 Kilometer zurück. Aber: Ich bin eine Schönwetterfahrerin. Sobald es ungemütlich, kalt und windig wird, verstaue ich mein Bike in den Keller und warte geduldig auf den Frühling.
Diese Wintersaison sollte alles ganz anders werden
Dieses Mal wollte ich der kalten Jahreszeit die Stirn bieten. Um dies in die Tat umzusetzen, habe ich zuerst meine Ausrüstung erweitert und war „shoppen“:
1. Ein gutes Fahrradlicht: Da ich bei Dunkelheit losfahre und es erst wieder im Dunkeln nach Hause zurück geht, kaufte ich einen zusätzlichen LED-Frontscheinwerfer. Wichtig beim Kauf: man muss auf das amtliche Prüfzeichen, bestehend aus einer Wellenlinie, dem Buchstaben „K“ und einer Ziffernfolge, achten.
2. Warme Kleidung: Winterklamotten habe ich jede Menge vom Skifahren im Schrank. Allerdings sind die alle recht dunkel. In den letzten drei Jahren habe ich die Erfahrung gemacht - als Radfahrer kann man gar nicht genug leuchten. Schnell wird man von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen. Deshalb gabs neue Reflektoren für Oberkörper, Arme und Beine. Gefolgt von Neopren-Überschuhen für warme Füße, einer ungetönten Fahrradbrille zum Schutz gegen kalten Fahrtwind und einer winddichten Mütze, die unter den Helm passt.
Das Zwiebelprinzip
Bis zu vier Schichten habe ich an und kann so die Kleidung den Wetterbedingungen und Temperaturen schnell anpassen. Allerdings: Es dauert etwas länger bis ich zur Abfahrt bereit bin.
Ich brauche Motivation
Bis Mitte November war ich so mit meinem Bike täglich unterwegs. Aber dann! Es wurde kälter, es regnete zwischendurch und meine Motivation war dahin. Dass es auch anders geht zeigen mir meine Kollegin Brigitte Kölmel und mein Kollege Peter Hoffmann, die bei fast jedem Wetter mit ihrem Pedelec zur Arbeit kommen. Welche Tipps haben sie für mich? Wie können Sie mich motivieren?
Winterradeln für die Gesundheit
„Meine Motivation kam aus dem vergangenen Winter heraus. Ich war so oft erkältet, dass ich beschloss wieder mehr Zeit sportlich im Freien zu verbringen“, so Peter. Eine gute Idee. Denn es heißt: Wer die Schleimhäute seiner Atemwege regelmäßig durch Temperaturwechsel (kalte Luft) trainiert und durch die Belastung befeuchtet, wird widerstandsfähiger gegenüber Erkältungen. Peter fährt seit einem Jahr täglich mindestens 30 Kilometer. Vor dem Start reicht ihm morgens ein Blick aus dem Küchenfenster (Wetter-App braucht er nicht). Regnet es nicht, geht es gut eingepackt los. „Ist es richtig kalt, fahre ich die ersten Kilometer ohne elektrische Unterstützung.“ Ein hilfreicher Tipp! Denn Pedelec fahren ist weniger anstrengend und das Herz pumpt dadurch weniger warmes Blut durch den Körper.
Eine weitere Motivation ist die Parkplatzsituation in Sinsheim. Mit dem Fahrrad ist dies kein Problem. Denn für uns Mitarbeitende gibt es sichere und wettergeschützte Fahrradabstellplätze. Auch abschließbare Kleiderspinde und Duschen gibt es. Zudem können wir das Dienstfahrrad-Konzept „JobRad“ nutzen.
Keine Ausreden mehr
Jetzt liegt es an mir, die Motivationshilfen anzunehmen und die Tipps umzusetzen. Ausreden zählen nicht – auch nicht im Winter!
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