Mit TARTUFO Musik und Integration verbinden

Gospelchor Forst bringt „überraschend anders“ ein Stück badischer Heimatgeschichte auf die Bühne

Ein Bericht von Dagmar Becker | 29. August 2022

Das neue Stück „Tartufo – eine badische Musikrevue über Erdöl und Eis“ vom Gospelchor Forst ist anders – überraschend anders. Mit dieser selbst erdachten Musikrevue zum Thema „Integration und Zusammenhalt“ feierte der Gospelchor Forst endlich das lang ersehnte Bühnencomeback und meldete sich im Mai dieses Jahres fulminant aus der Coronapause zurück. Elke Riffel, Pressereferentin, und Ute Huber, 2. Vorstandsvorsitzende des Gospelchors, erzählen uns mehr über ihr beeindruckendes Projekt.

Mit Tartufo beweist der Gospelchor, dass man das brandaktuelle Thema Integration durchaus unterhaltend und ohne erhobenen Zeigefinger auf die Bühne bringen kann – und dadurch trotzdem nichts von der Wichtigkeit und Brisanz dieser Thematik verloren geht.  
Fazit des Stücks: 1959 fand die Italienerin Beatrice im Badischen ihr Glück. Den arabischen Jugendlichen von heute soll es ebenso gehen.

Wer sind die Macher?

Hinter dem Projekt stehen der Gospelchor Forst und Tiyatro Diyalog aus Karlsruhe, gemeinsam mit weiteren Vereinen und Bürgern. Und natürlich wird auf der Bühne nicht nur über Zugewanderte geredet, sondern sie sind selbst mit dabei: Jugendliche aus arabischen Ländern, die jetzt in Forst und Bruchsal leben, singen, spielen und tanzen auf der Bühne zusammen mit alteingesessenen Badenern.

 


Wie fing alles an?

In einem mitreißenden Musiktheater setzen sich Bürger aus Forst und Umgebung mit der Gegenwart in ihrem Ort und mit der eigenen Geschichte auseinander: Damals kamen Menschen aus Italien, aus Rumänien, aus Schlesien, heute kommen Neubadener aus der Türkei und arabischen Ländern. Damals wie heute machen sie das Leben hier bunter, konfliktreicher, auch aufregender und nicht zuletzt kulinarischer.
Inspiriert vom Musical „Grease“ und Mozarts „Entführung aus dem Serail“ haben die Macher rund um den Gospelchor Forst eine eigene Story gesponnen und witzig, temporeich und vielfältig mit Gesang, Schauspiel, Videoprojektionen, Tanz und Puppenspiel umgesetzt.

Gospelchor Forst

 

Wer fördert das Projekt?

Unterstützt wird das Projekt von der Gemeinde Forst und dem "Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg“. Das Ministerium hatte 2019 einen Wettbewerb zum Thema "Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ ausgeschrieben. Von 60 Bewerbern, die ihre Projekte einreichten, wurden zehn ausgewählt - darunter auch der Gospelchor Forst (ebenso dabei u. a. das Nationaltheater Mannheim und die Popakademie Mannheim). Mit der damit verbundenen Finanzspritze konnte der Gospelchor Forst ein Stück auf die Beine stellen, wie er es nie zu träumen gewagt hätte. „Trotz der Förderung vom Ministerium ist ein solches Vorhaben immer mit vielen Kosten verbunden, die einen Verein wie uns an die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit bringen“, so Ute Huber und Elke Riffel ergänzt „auch die Volksbank Kraichgau zeigte sich großzügig. Herzlichen Dank für die finanzielle Unterstützung unseres Chors.“

 

Gospelchor Forst

Was erwartet die Zuschauer?

Die Show erzählt vom Verlieren und Finden der Heimat, von Neuanfängen, Aufbruch und Sorge vor dem Fremden. Und vor allem natürlich: von der Liebe!  Ende der 50er-Jahre unterscheidet sich der kleine Ort Waldingen kaum von anderen badischen Dörfern. Mit einer Ausnahme: Am Ortsrand ragen riesige Ölbohrtürme in den Himmel – seit vierzig Jahren wird in der Nähe von Bruchsal Erdöl gefördert! Doch der kleine Wohlstand, den das Öl bringt, ist gefährdet. Bald sind die Böden leergepumpt. Richard Raute, der reiche Verwalter der Ölgesellschaft, sucht dringend eine Rettung für sich und sein Vermögen. Da taucht eines Nachts die junge Italienerin Beatrice auf und wirbelt das Leben der Waldinger durcheinander – und Richard Raute wittert eine Chance: Die aufregende Fremde könnte seiner Karriere neuen Schwung geben. Jetzt muss sie nur noch mitspielen, freiwillig oder nicht.  „Eine wilde Mischung aus Songs der 50er-Jahre, Gospelliedern und aktuellen Hits beleuchten ein Stück badischer Heimatgeschichte“, erzählt uns Riffel begeistert. 

       

    


Tartufo goes online – Interviews und Filmberichte:

„Der Deutschlandfunk interviewte uns für den Länderreport zum Thema Gastarbeiter und Geflüchtete in Forst - Musikrevue Tartufo,“ sagt Huber zurecht mit Stolz und ergänzt „auch das Kraichgau-TV drehte einen tollen Bericht über die Proben und das Stück. Und nicht zu vergessen das Interview des Forster Bürgermeisters Bernd Killinger mit Beatrice, einer der Hauptdarstellerinnen des Stücks.“ Alle Beiträge hat der Chor auf seiner Homepage www.gospelchor-forst.de veröffentlicht. Reinklicken lohnt!

Gospelchor Forst


Zugabe – so geht es weiter!
Übrigens: Aufgrund der großen Begeisterung des Publikums und vielen Nachfragen wird Tartufo ein viertes Mal aufgeführt, und zwar am Freitag, 30. September 2022, um 20:00 Uhr im Bürgerzentrum in Bruchsal. Platzkarten gibt es unter www.gospelchor-forst.de

Unsere Volksbank ist heimatverbunden

Wie Elke Riffel und Ute Huber investieren viele Menschen in unserer Region Zeit und Herzblut in ehrenamtliche Projekte. Die Arbeit, die geleistet wird, ist enorm. Umso wichtiger ist es unserer Volksbank dieses Engagement in unserer Heimat zu unterstützen. Dafür steht auch unser neues Spendenportal. Vereine, Schulen, Kindergärten, Stiftungen und andere gemeinnützige Initiativen stellen hier ihre Projekte kostenlos vor. Interessierte Förderer unterstützen die jeweiligen Vorhaben direkt und spenden online ihren Wunschbetrag.

 

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