Und die Kunden haben das gewürdigt?
H. Neubauer: Wir haben gezeigt: Wir sind da und wollen euch helfen. Dafür haben wir viel Wertschätzung und Anerkennung erfahren. Auch weil wir in vielen Fällen ganz unbürokratisch und pragmatisch gehandelt haben.
Wie zum Beispiel?
J. Fischer: Einem unserer Kunden, einem Pflegeheim, war das Desinfektionsmittel ausgegangen. Ein anderer Kunde wiederum hat seine Produktion um Desinfektionsmittel erweitert. Da konnten wir vermitteln und zumindest kurzfristig für Abhilfe sorgen.
Gab es auch andere – positive – Erfahrungen für Sie in der Corona-Zeit?
J. Fischer: Positiv ist, dass wir die digitalen Medien inzwischen viel häufiger und effizienter nutzen – sei es für interne Konferenzen oder auch für die Online-Kundenberatung. Die Kollegen haben das selbst eingefordert und ausprobiert, inzwischen ist die digitale Beratung ein Selbstläufer. Auch die Möglichkeiten zum Homeoffice nutzen wir jetzt viel stärker. Die Produktivität hat dadurch nicht nachgelassen, im Gegenteil. Das wollen wir beibehalten.
Manche Unternehmen – auch in stark betroffenen Branchen – sind besser durch die Krise gekommen als andere. Ihre Einschätzung: Was haben diese Firmen richtig gemacht?
H. Neubauer: Gut durch die Krise gekommen sind diejenigen, die die alten Tugenden nicht vergessen haben: Wer in guten Zeiten Kapital angespart hat, konnte in der Krise viel flexibler reagieren. Auch diversifizierte Unternehmen hatten bessere Ausgangsbedingungen als diejenigen, die nur auf ein Pferd gesetzt haben. Wir haben zehn Jahre Wirtschaftswachstum hinter uns. Wer da nicht die nötige Substanz hat, wenn er zwei Monate schließen muss, der muss sein Geschäftsmodell hinterfragen.
J. Fischer: Es gab diejenigen die gejammert haben und wollten, dass der Staat hilft. Und es gab andere, die gesagt haben: Es ist wie es ist. Jetzt gilt es, neue Märkte zu erobern und flexibel zu reagieren. Aus meiner Sicht sind diejenigen besser durchgekommen, die einfach die Ärmel hochgekrempelt und die Krise auch als Chance gesehen haben.
H. Neubauer: Vielfach hat sich gezeigt: Corona ist ein Beschleuniger, kein Verursacher. Wo es Fehler im Unternehmen gab, wurden diese durch Corona aufgedeckt und verstärkt.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie werden wir noch lange spüren. Welche Themen treiben Ihre Kunden jenseits von Corona um und wie unterstützen Sie dabei?
J. Fischer: Ein ganz beherrschendes Thema ist der Fachkräftemangel. Gerade kleine und mittlere Unternehmen haben es im Wettbewerb mit den Großen nicht leicht die passenden Mitarbeiter zu finden.
H. Neubauer: Deshalb wird es immer wichtiger für die Unternehmen, sich als attraktiv zu präsentieren, etwa was die Sozialleistungen angeht. Wir haben da einen Katalog von Möglichkeiten, die helfen können, sich im Wettbewerb abzuheben, das reicht von der betrieblichen Altersversorgung bis hin zu Zusatzleistungen bei der Krankenversicherung – dazu beraten wir unsere Kunden.
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