Der „Neue“ – ein alter Hase

Holger Neubauer: Sein Weg vom Azubi zum Vorstand „seiner Bank“

Ein Bericht von Christina Mildenberger | 26.10.2021

Nur ein kleiner Schritt

Es ist wie ein Sinnbild, welches sich mir beim Empfang meiner Kollegin des Firmenbanksekretariats bildet. Ich stehe in Wiesloch, im ersten Obergeschoss unserer Hauptstelle und vor einer großen Empfangstheke mit der Aufschrift „Anmeldung Firmenbank“. Rechts davon, hinter der gleichen Theke und nur durch Büroschränke getrennt, sitzen meine Kolleginnen des Vorstandssekretariats. Einziger Unterschied ist eine Aufschrift welche Besuchern deutet: Hier ist die Anmeldung für Ihren Termin mit dem Vorstand. Mein Ziel heute: Ein Interview mit meinem Kollegen Holger Neubauer. Zum Zeitpunkt unseres Interviews ist er Leiter der Firmenbank und sprichwörtlich nur einen Schritt, beziehungsweise zwei Tage, von seinem neuen Arbeitsposten entfernt: Vorstand der Volksbank Kraichgau.

Menschen interessieren mich

Er ist noch nie weit weggegangen – sein ganzes Arbeitsleben nicht. Die „Mutti“ war es, die dem Angelbachtaler Jungen empfohlen hatte: „Geh zur Bank. Dort bekommst du eine ordentliche Ausbildung.“ Eigentlich wollte er Veterinärmediziner werden. Mit einem Realschulabschluss war dies allerdings nicht möglich. „Dafür benötigt man das große Latinum.“ Eine Ausbildung bei der Volksbank für das Angelbachtal war damals die praktische Lösung. Erst einmal Geld verdienen. Mein Kollege lacht: „Die Arbeit mit Menschen hat mir schon immer Spaß gemacht. Mich interessieren die Menschen. Irgendwann habe ich mich an die Arbeit gewöhnt, habe mich wohl gefühlt und an meinen regelmäßigen Verdienst gewöhnt … Ich hatte keinen Grund, meine Arbeitsstelle aufzugeben und noch einmal etwas Neues anzufangen. Dieses Jahr hatte ich mein 30-jähriges Jubiläum bei der Volksbank und möchte hier auch gerne die 50 voll machen. Ich liebe meine Arbeit immer noch, auch nach solch einer lange Zeit.“

Meine Bank

Holger Neubauer ist in der Volksbank erwachsen geworden. „Ich wurde mal gefragt, ob das eigentlich noch meine Bank ist“, meint mein Interviewpartner, der damals bei der Volksbank für das Angelbachtal bereits Vorstand war. „Natürlich, habe ich darauf geantwortet. Es ist immer noch meine Bank – wir haben unser Geschäftsgebiet nur stetig erweitert - sind nun eine große ländliche Flächenbank.“

Nah dran bleiben

Dass mein Kollege tief mit unserer Bank verwurzelt ist, sieht man immer wieder. Mit vielen Kollegen und Kolleginnen arbeitet er seit Jahren oder Jahrzehnten zusammen. Es ist ein freundschaftlicher und kollegialer Umgang, den ich hier wahrnehme. „Ich sehe meine Kollegen und Kolleginnen an den meisten Tagen länger als meine Frau“, Holger Neubauer grinst. „Wir vertrauen uns, und können uns aufeinander verlassen. Hier herrscht ein Geben und Nehmen. Respekt, gegenseitige Wertschätzung, Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen ist mir ganz wichtig. Jeder weiß, woran er bei mir ist.“ Ob dieser enge Kontakt zu anderen Mitarbeitenden als Vorstand noch möglich ist? Mein Interviewpartner meint ganz klar: „Ja!“ Während meines Interviews merke ich immer wieder, dass der neue Posten für Holger Neubauer eine neue Aufgabe darstellt. Eine neue Aufgabe mit mehr Verantwortung und einer größeren Einflussnahme, im Auftrag seines Arbeitgebers, der Volksbank Kraichgau. „Ich bin ein Mitarbeiter der Bank, sie gehört ja nicht mir. Ich bin nicht Selbständig, nicht der Inhaber eines Unternehmens.“

Die Firmenbank – sein Ressort

Was es bedeutet Selbständig zu sein weiß mein Interviewpartner. Er betreut seit vielen Jahren Selbständige als Firmenkundenbankleiteiter. War vorher im Fachbereich Sanierung und Insolvenzen tätig. „Es war nie ein Problem für mich, dass ich nach der Fusion der Volksbank für das Angelbachtal kein Vorstand mehr war – auch nicht, dass ich es in den vergangenen Jahren noch nicht geworden bin.“ Ein perfekter Zeitpunkt für den Wechsel in die Vorstandschaft findet nun mit dem Abschied von Thomas Geier statt. Die Aufgaben werden neu verteilt. Holger Neubauer wird Ressortvorstand für die Firmenbank – seinem Fachgebiet. Keine große Veränderung für ihn, nur ein weiterer Schritt in seinem Arbeitsleben bei der Volksbank Kraichgau.

Holger Neubauer Artikelbild 1

Ein Junge vom Land
Was bedeutet dieser Schritt für seine Familie? Mein Interviewpartner lächelt und meint: „Diese Frage habe ich meiner Familie heute Morgen zu Hause gestellt. Mein Sohn meinte, dass er nun öfter den Rasen mähen muss und meine Tochter, dass sie sich nun mehr um die Tiere kümmern wird.“ Mitten in Angelbachtal wohnt Holger Neubauer auf dem Gelände des Bauernhofs seines Großvaters. Er kommt aus einer Bauernfamilie – ist mit Tieren und der Arbeit auf Feld und Hof groß geworden. Sein Großvater hatte damals Kühe, Pferde und Schweine, heute wohnen dreißig Kaninchen (Rasse: Farbenzwerge), zehn Hühner, zwei Pferde, ein paar Gänse und Enten sowie eine Katze auf dem Hof der Familie. Als Veterinärmediziner wollte der damals sechzehnjährige Junge vorzugsweise große Tiere betreuen – heute kümmert er sich eher um die kleinen, vorzugsweise um seine eigene Kaninchenzucht. Sein Vater ist Vorstand beim Kleintierzuchtverein. Eine Leidenschaft, welche mein Interviewpartner mit seinem Vater teilt. „Das ist mein Ausgleich zu meiner Arbeit bei der Volksbank, neben Joggen und Golfspielen“.

Ich wollte nie wegziehen, nur um Karriere zu machen

Im Laufe unseres Gesprächs höre ich immer wieder das Wort: Zufriedenheit. „Zufriedenheit ist sehr wichtig“, so Holger Neubauer. Er ist zufrieden, dankbar für das Hier und Jetzt und für die Möglichkeit, in seiner Heimat, nur ein paar Schritte oder Minuten vor seiner Haustüre, seinen liebgewordenen Beruf und die Familie verbinden zu können. „Ich wollte nie wegziehen, nur um Karriere zu machen.“

Säen, Pflegen und Ernten

Ob seine tiefen Wurzeln in der Region, und seine Kindheit auf dem Bauernhof Spuren hinterlassen haben, welche der zweifache Familienvater für seine Arbeit benötigt? Ein Freund hatte ihn einmal so beschrieben: „Wo ich sei, ist vorne.“ Dieses Sinnbild sollte ausdrücken, dass sein Freund Holger Neubauer als jemanden sieht, der anpackt. Jemand, der Menschen motivieren und mitnehmen, die Zügel ziehen und auch lenken kann. Gewiss ist es auch die Arbeit auf dem Feld, als Kind und Heranwachsender, welche mein Interviewpartner nach der Schule oder in den Ferien geleistet hat. Er kann anpacken, weiß was es bedeutet, einen Samen zu säen, die junge Pflanze hegen und pflegen zu müssen, um später einmal eine gute Ernte einzuholen. Dies ist auch sein Ziel für die Volksbank: Langfristig denken. Langfristig Arbeitsplätze für alle Mitarbeitenden sichern und langfristig Partner unserer Kunden sein. Vorstand sieht mein Kollege nicht als Sprungbrett, sondern als Möglichkeit, diese langfristigen Pläne aktiv mitzugestalten und „den Haufen“ zusammenzuhalten, wie er seine Kollegen liebevoll nennt. Ein weiterer Schritt in seinem Leben – ein weiterer Schritt bei seiner Volksbank.

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