„Ich persönlich bevorzuge ein zentrales Gebäude, um mit meinen Kollegen im Austausch zu bleiben. Hier kann ich meine aktuellen Geschäftsvorfälle mit ihnen durchsprechen und profitiere dabei von ganz individuellen Antworten“, so Laura Langer, Trainee in der Firmenbank Wiesloch. Diese Ansicht bestätigen uns auch ihre (Nachwuchs)-Kolleginnen und Kollegen. Der persönliche Kontakt, Platz für agiles Arbeiten mit Treffpunkten, um zusammen Projekte vorantreiben zu können und Begegnungsmöglichkeiten wie eine Kantine sind von zentraler Bedeutung. Dennoch wünschen sich alle die Flexibilität auch Mal von Zuhause aus arbeiten zu können. Und wie sieht es mit alternativen Arbeitszeitmodellen aus? Beispielsweise einer 4-Tage Woche? Auch hier sind die Wünsche eher konservativ. Flexible Arbeitszeiten angepasst an die eigenen Bedürfnisse müssen sein, aber die klassischen acht Stunden für fünf Tage die Woche entsprechen den Vorstellungen.
Haben Sie schon etwas von „New Work“ gehört? New Work beschreibt Arbeitsweisen in einer globalen und digitalisierten Gesellschaft. Durch sie verändern sich räumliche, technische und zeitliche Rahmenbedingungen. Veränderungen, die Corona beschleunigt hat. Auch bei der Volksbank Kraichgau. Daher stellte sie sich die Fragen: Welche Spielräume gibt uns der Wandel? Entsteht gerade ein „New Normal“ in der Arbeitswelt? Und vor allem: Was wünscht sich unsere nachrückende Mitarbeitergeneration?
Das Thema Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten beschäftigt uns nicht erst seit der Pandemie. Das Virus hat den Prozess in unserer Volksbank jedoch beschleunigt. Mittlerweile nutzen bei uns über 200 Mitarbeitende mobiles Arbeiten. Auch wenn zunächst der Schutz der Beschäftigten vor COVID-19 der Antrieb war, kennen und schätzen Arbeitnehmende und Arbeitgeber die Vorteile des mobilen Arbeiten zu Hause oder auch an anderen Standorten. In Kombination mit flexiblen Arbeitszeiten, verschiedenen Arbeitszeitmodellen, einem Lebensarbeitszeitkonto und der Möglichkeit einer individuellen persönlichen Freistellung (Sabbaticals) bis zu einem Monat bieten wir den Mitarbeitenden ein großes Maß an Flexibilität, um berufliches und privates Leben besser ausbalancieren zu können.
Ausgezeichnete Personalpolitik
Bereits 2014 zeichnete Audit berufundfamilie unsere strategisch angelegte, familienbewusste Personalpolitik aus. 2020 wurde dies erneut durch die Rezertifizierung bestätigt. „Vor allem jüngeren Mitarbeitenden sind Themen wie die Gestaltung und Ausstattung des Arbeitsumfeldes wichtig und auch welche Freiheiten ihnen ihr Arbeitgeber bieten kann“, sagt Dominic Nelles, Bereichsleiter Personalmanagement, zum Stichwort Work-Life-Balance. Er spricht die sogenannte Generation Y, nach 1981 geboren, an. In zahlreichen Statistiken heißt es: Sie sind anders, hinterfragen Dinge und achten penibel auf die angesprochene Work-Life-Balance. Und die Jahrgänge ab 1995, auch Generation Z genannt? Bei ihnen sollen vor allem Unternehmenswerte wie soziales Handeln, Nachhaltigkeit und Diversität des Arbeitgebers im Vordergrund stehen.
Stimmen der jüngeren Generation
Stimmt dies? Was erwartet unsere nachrückende Mitarbeitergeneration von ihrer Volksbank Kraichgau? Wie stellen sie sich das Arbeiten in Zukunft vor? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir die Ansichten und Meinungen von unseren Trainees Laura Langer und Dennis Hohl sowie Jasmin Kitschun, Auszubildende unserer Kraichgau Immobilien GmbH gesammelt. Beispielsweise über das sogenannte Desk-Sharing, also dem Schreibtischteilen. Dabei handelt es sich um eine Organisationsform, bei der Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz im Büro täglich frei wählen können. Diese Idee überzeugt unsere Nachwuchskräfte überraschenderweise nicht. Denn einen eigenen festen Schreibtisch erachten sie als wichtig.
Auf der Suche nach Abwechslung und neuen Herausforderungen…
Die Generationen Y und Z sind digital aufgewachsen. Daher werden sie auch oft als Digital Natives bezeichnet. Durch den alltäglichen Gebrauch von Sozialen Medien bringen sie mehr Wissen über virtuelle Kommunikation mit, als man der älteren Generation wahrscheinlich in wochenlangen Fortbildungen beibringen kann. Dies gibt ihnen die Fähigkeit, sich schnell auf neue Umstände und Technologien einzustellen. Sie lieben Geschwindigkeit und Abwechslung.
„Ich bin offen für Herausforderungen durch andere Aufgaben und neue Stellen. Vielleicht kommt für mich auch irgendwann ein Jobwechsel infrage. Schließlich habe ich bis zu meiner Rente noch zahlreiche Berufsjahre vor mir“, erklärt Jasmin Kitschun, Auszubildende bei unserer Immobilientochter Kraichgau Immobilien. Auch Laura schätzt neue Herausforderungen, möchte diese aber beim selben Arbeitgeber finden. Motivierend sind demnach Abwechslung und verantwortungsvolle Aufgaben.
…verbunden mit dem Wunsch nach Sicherheit, Respekt und Vertrauen
Auf der anderen Seite schätzen sie Sicherheit, die ihnen unbefristete Arbeitsverträge und sicheres Einkommen geben. Und: sie wünschen sich einen respektvollen und wertschätzenden Umgang von ihren Chefs und Kolleginnen und Kollegen. „Ich persönlich lege Wert auf Offenheit und Vertrauen gegenüber Führungskräften und den Kollegen im Team. Ein partizipativer Führungsstil innerhalb der Organisation sollte von allen Vorgesetzten gelebt werden. Zudem spielt für mich die Wertschätzung der Arbeit eine zentrale Rolle“, erklärt Laura.
Work-Life-Balance steht bei allen hoch im Kurs und kann sich schon mal vor den Karrierewünschen in der Motivationsliste platzieren. Dennis Hohl, Trainee in der Zentralen Kreditbetreuung, erklärt uns: „Wichtig ist, dass die richtige Work-Life-Balance vorhanden ist und das Privatleben mit dem Berufsleben im Einklang steht.“ Laura nennt ihren Beruf mittlerweile eine Berufung, der dennoch etwas hinter Familie, Freunden und Freizeit steht. Auch Jasmin ordnet ihren Job hinter ihren Bedürfnissen ein, immerhin bedarf es an Zeit für sich selbst, um langfristig gesund zu bleiben und damit volle Leistung im Beruf bringen zu können.
Ob die Antworten unserer Interviewpartner in einer anderen Branche als der Bankenbranche ebenso konservativ ausgefallen wären… Wer weiß. Für unsere Volksbank Kraichgau zeigt sich, dass sie mit der bisherigen Personalpolitik auf einem guten Weg ist. Aber auch, dass Strukturen, Wertesysteme und Unternehmenskultur ständig überprüft und weiterentwickelt werden müssen - für alle Generationen.
Übrigens: Dies ist ein Beitrag aus unserem Geschäftsbericht 2020. Den vollständigen Geschäftsbericht finden Sie hier.
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